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Wer Nerds will, braucht keine I-Pads

Artikel im Trierischen Volksfreund vom 11.01.2020
Artikel im Trierischen Volksfreund vom 11.01.2020

In dem Artikel steht dass sich die luxemburgische Regierung wundert dass ihre Schüler bei den Schlüsselkompetenzen "Coding" und "Computational Thinking" so schlecht abgeschnitten haben obwohl sie ihren Schülern 14.000 IPads für 6,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt haben. Ich weiß zwar nicht wer sich diesen Blödsinn ausgedacht hat, aber da werden mal wieder Leute über Sachen entschieden haben von denen sie keine Ahnung haben und sich noch dabei von Leuten beraten haben lassen die Apple-Produkte verkaufen wollten. Wenn es darum geht Schülern zu vermitteln was man mit Computerprogrammierung so alles machen kann wäre es viel, viel sinnvoller gewesen statt 450€ IPads 20€ Raspberry Pis zu verteilen. Nur das sich das dann in der Zeitung nicht so schön liest mit den 6 Millionen. Bei Apple-Software gilt der Grundsatz: "Entweder es geht einfach oder es geht nicht" - das Betriebssystem ist eben für den User gemacht und nicht den Developer. Damit kann man zwar prima im Internet surfen oder Videos gucken, aber schon einen längeren Text schreiben ist eine Qual ohne "richtige" Tastatur.

Ein Raspberry Pi hingegen läuft unter Linux und als Entwickler kommt man eh nicht umhin die grundlegenden Linux-Befehle zu beherrschen wenn man mal einen Webserver aufsetzen will. Ach ja, das kann man mit dem RPi ja auch, mit einem IPad - nicht. Dann hat der auch noch so schöne Pins, die man programmatisch ansteuern kann und damit alles mögliche schalten und messen kann. Stehen bei einem IPad irgendwelche Drähte raus? Ehrlicherweise programmiere ich nicht auf einem RPi sondern ich schreibe gerade auf einem Acer Netbook weil es auf Windows läuft. Das hat eine ordentliche Tastatur wenn man richtig was tippen muss und man kann über USB alles mögliche dranstöpseln. Das wäre dann ein sinnvoller Kompromiss gewesen. Was ich vom RPi übernommen habe war Geany als meine neue Lieblings-IDE, die schluckt praktisch jede Sprache: HTML, PHP, CSS, Basic, Javascript, Java, C, C++ ... alles was ich bisher gebraucht habe.

Aber mal abgesehen davon: Zum Nerd ist halt nur eine kleine Minderheit geboren. Die meisten Menschen haben halt kein Interesse daran wie unsere moderne Informationsgesellschaft funktioniert und keinen Bedarf etwas zusammenzubasteln und zu -programmieren was es so noch nicht gibt. Auf der anderen Seite stelle ich mir in der Firma dauernd die Frage was ich denn überhaupt ohne "das System" machen würde. Die Auftrags- und Montageverwaltungsanwendung die ich selbst programmiert habe. Keine Ahnung wie viele Stunden dafür draufgegangen sind, aber selbst wenn es 300 oder 400 waren - die waren verdammt gut investiert. Als Tausendsassa habe ich das Ding genau maßgeschneidert mit genau den Funktionen die man braucht. Und inklusive App mit der die Monteure offline Montageprotokolle inklusive Fotos erstellen können die dann direkt hochgeladen werden. Aber wer würde so etwas denn schon machen? Mit IPads macht man eben prozentual mehr Menschen froh.

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