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Indoktriniert

Der Youtube-Algorythmus hat mich mich den deutschen Atomkraftbefürwortern zusammengebracht. Die Leute sind sehr gründlich und gewissenhaft im Umgang mit den Argumenten der Atomkraftgegner. Daneben habe ich mich durch die Vorlesungen von David Ruzic von der University of Illiois gesehen - der Mann ist ein toller Lehrer und vermittelt den Stoff auch so dass man ihn intuitiv versteht.

Wenn man sich da gründlich informiert, dann kommt man an der Erkenntnis nicht vorbei, dass die letzten Generationen in Deutschland so gründlich gegen Atomkraft indoktriniert sind dass sich durch die Mechanismen der Demokratie der Politische Irrweg gar nicht mehr aufhalten lässt.

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Intrapersonelle Intelligenz und Enigma

Intelligenz wird ja oft mit der in IQ-Tests gemessenen mathematisch-logischen Intelligenz gleichgesetzt. Seit Howard Gardner seine Theorie der multiplen Intelligenzen entwickelt hat, ist das nicht mehr ganz so einfach und heute möchte ich ein paar Worte über eine viel vernachlässigte Intelligenz verlieren: die Intrapersonelle, die hauptsächlich mit Selbstanalyse zu tun hat. Noch präziser gesagt ist es der Mangel an Interesse auf diesem Gebiet bei einer erschreckend großen Anzahl der Menschen, der mich sehr enttäuscht. MBTI hat natürlich viel damit zu tun, da man damit ein Werkzeug an die Hand bekommt wo man basierend auf seiner Selbstbeobachtung einzelne Elemente zu einem Gesamtbild zusammenfügen kann, und dieser Satz ist mal wieder so typisch INTJ wie es nur sein kann. Für alle Skeptiker stelle ich an dieser Stelle auch mal wieder klar: Auch wenn das so klingt als sei ich ein MBTI-Jünger durch und durch - das ganze ist eine Theorie und wenn mir jemand kommt und sagt: "Bei mir stimmt das aber nicht, weil ..." dann bin ich der letzte der der Theorie einen höheren Stellenwert einräumt als den Fakten. Was aber viel häufiger vorkommt - und ich wollte dieses Werkzeug schon bei vielen Menschen an den Mann bringen war die Reaktion: "Das ist Quatsch, man kann Menschen nicht in Schubladen stecken, interessiert mich nicht" und so weiter. Und gerade so zeigt sich intrapersonelle Dummheit, böse ausgedrückt. Wie viele Menschen sind in der Lage, sich selbst zu beschreiben: ihre Denkweise, ihre Vorlieben, Schwächen - und auch ihre Ziele und Vorlieben?

Mann meditiert unter Baum

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Weihnachtsdepression

Meine diesjährige Weihnachtsdepression hatte ich diesmal am 23., wenn ich jetzt darüber schreibe ist das mit einem zeitlichen Filter. Andererseits habe ich dabei an einen Artikel gedacht und die wichtigsten Punkte schonmal vorgedacht also bleibt es doch relativ authentisch. Der Hauptpunkt war die Erkenntnis oder das Bewusstsein, nicht richtig "dazuzugehören" - was sich auf Vergangenheit und Gegenwart bezieht und sich höchstwahrscheinlich auch in Zukunft nicht ändern wird weil es mit meiner Persönlichkeit nicht kompatibel ist.

Person nachts mit Taschenlampe

Wenn es um Kontakte und andere Menschen ging wollte ich zwar immer (anerkannter) Teil einer Gruppe sein, nur hat das nie geklappt. Als Organist war ich immer nur Hilfskraft und wurde dann engagiert wenn sich kein anderer gefunden hat, folglich bekam ich mit einer Ausnahme nie die Messen die richtig Spaß gemacht hätten. Die eine Ausnahme war mal Weihnachten in Olmscheid wo ich folglicherweise dann auch all das gemacht habe was ich immer mal machen wollte. Beim Volksfreund als Schreiber/Fotograf genauso: Obwohl ich mir jahrelang Mühe gemacht habe und soweit ich sagen kann auch gutes Material geliefert habe, zu den wirklich interessanten Sachen durfte ich nie. Gleiches gilt auch für meine Kletterambitionen und zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.

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Im Vakuum

Die Tötung des iranischen Generals Soleimani zieht immer noch weite Kreise, auch bei den Leserbriefen in der Zeitung. Der Tenor ist überwiegend, dass es sich hierbei um einen verwerflichen Akt handelt. Ich habe mir jetzt mal Gedanken gemacht, wie dieser Fall rechtlich-moralisch einzuordnen ist und bin zu dem Entschluss gekommen dass man hier gar keine Meinung vertreten kann.

Maarten van Heemskerck: Justitia (1556)
Maarten van Heemskerck: Justitia (1556)

Das rechtsstaatliche Prinzip ist klar: niemand ist schuldig wenn er nicht vor ein ordentliches Gericht gestellt wird, was bedeutet dass auch der Beklagte vor Gericht erscheinen muss um verurteilt werden zu können. Das Völkerrecht ist da genauso eindeutig und verbietet Angehörige anderer Länder ohne vorangehende Aggression zu töten. Nur: wenn man sich beide Grundsätze genauer betrachtet, dann finden die Handlungen aller Beteiligten in einem rechtsfreien Vakuum statt. Soleimani war sicherlich moralisch nicht unschuldig wenn er im Auftrag des Iran die verschiedenen (Terror-)Organisationen unterstützt und koordiniert hat die wiederum für Rechtsverletzungen verantwortlich waren. Trump ist genauso nicht unschuldig wenn der den Typen liquidieren lässt.

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Mitternacht in Tschernobyl

Tschernobyl Block 4 nach der Explosion
Tschernobyl Block 4 nach der Explosion

Eines der Bücher die ich mir zu Weihnachten gekauft habe ist Mitternacht in Tschernobyl von Adam Higginbotham. Das Buch ist sehr interessant und gut geschrieben und auf eine bestimmte Art und Weise auch bestürzend. Zum einen beschreibt es sehr anschaulich die Verhältnisse im real existierenden Sozialismus der UdSSR wo es völlig normal war nach oben zu buckeln und nach unten herumzupfuschen um das praktisch unmögliche Planziel zu erfüllen. Man kann doch nicht wirklich etwas bauen wenn man jedes neue Teil vor dem Einbau erst einmal einer "planmäßigen vorinbetriebnamlichen Instandsetzung" unterziehen muss weil es von der Fabrik aus erstmal funktionsuntüchtig ist. Und ein Reaktortyp in Serie geht bevor der Prototyp überhaupt fertiggestellt ist und der wiederum von einem völlig unzuverlässigen Vorgänger abstammt.

Aber weil nun eben jeder darauf bedacht war gegenüber seinen Vorgesetzten und der Partei ein möglichst gutes Licht abzugeben wurde alles mögliche vertuscht und die Resourcen für eine echte Neuentwicklung waren nicht da. Weil der Plan eben so und so viele Kraftwerke bis zum Jahr X vorsah mussten die eben gebaut werden. Und wenn eine Kommission die Schwachstellen des Reaktors gefunden hat war das Untersuchungsergebnis dann geheim so dass die verantwortlichen Techniker die Gefahr gar nicht kannten. Und wenn es ein Update der Betriebsvorschriften gab dann war das wirkungslos weil der sowjetische Techniker es gewohnt war die Vorschriften zu ignorieren wenn es der Vorgesetzte verlangte.

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Peng!

Innerhalb kürzester Zeit stoße ich jetzt dreimal auf die gleiche Situation: Was passiert wenn ein Mann mit einem Messer auf Polizisten losgeht? Beim Zappen bin ich auf einen Bericht aus den USA gestoßen wo man durch Original-Bildmaterial ganz nahe bei dem Geschehen sein konnte: Ein Randalierer wird der Polizei gemeldet, die Streife findet diesen auf einem Parkplatz, der Polizist steigt aus und dann sieht das Folgende sowohl von der Bodycam des Polizisten als auch von der Dashcam im Wagen. Der Mann geht mit dem Messer auf den Polizisten zu und dieser gibt in eine Salve mit drei Schüssen auf den Oberkörper des Mannes ab. Nicht weiter verwunderlich das der Messermann das nicht überlebt. Das besondere dabei ist das Interview mit dem entsprechenden Polizisten und der macht dabei einen eher hilflosen bis unsicheren Eindruck, jedenfalls nicht den eines schießwütigen Cowboys.

Und nur ein paar Tage später heute zwei Artikel in der Zeitung: Einmal aus Gelsenkirchen wo der Mann außer dem Messer auch noch einen Knüppel hat und deshalb gleich vier Schüsse abbekommt - und eine weitere Meldung aus Metz wo es wegen Polizeischüssen Unruhen gegeben hat. Und die Meldung aus Metz bringt die Erleuchtung und wo der Missstand liegt. Dort liegt der Angreifer nämlich mit einer (!) Schusswunde im Bein im Krankenhaus und befindet sich nicht in Lebensgefahr. Es spricht für die französische Banlieu dass es trotzdem Unruhen gibt, nicht auszumalen wenn der französische Polizist es seinen deutschen und amerikanischen Kollegen nachgemacht hätte.

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Alte und Zukunftsträume (seufz)

An einer Stelle habe ich so schön gelesen: "Der Weg ins Herz eines INTP geht durch den Magen". Dabei überlegt man sich schon was man alles so gerne machen würde wenn man nicht mehr alleine ist. Tatsächlich würde "jemanden bekochen" oder "zusammen kochen" dazugehören. Ich bin zwar kein Meisterkoch, aber die Sachen die ich machen kann kann ich glaube ich recht gut und die sind lecker - vom fluffigen Kaiserschmarrn bis zum Schokoladeneis mit extra Kaboom. Es gibt da so ein paar Sachen die ich mir so erträume was man so zusammen machen könnte.

selbstgebackene Brötchen
selbstgebackene Brötchen

In der letzten Zeit bin ich ja nicht mehr viel verreist was auch bedeutet dass ich nicht mehr viel Fotografie gemacht habe, aber auf dieser Liste würde sicherlich auch eine Kreativreise stehen: Zusammen zum Beispiel durch eine Stadt zu streifen auf der Suche nach den wirklich guten Fotomotiven - nicht zu vergessen den praktischen Vorteil das einer auf die Ausrüstung aufpassen kann während der andere fotografiert und deshalb stark abgelenkt ist. Wenn ich mir das so vorstelle dann hat das ganze nur so einen Hauch von Wettstreit, eigentlich mehr "sich gegenseitig anspornen", so nach dem Motto: "ich sehe was was du nicht siehst". Macht sicherlich viel mehr Spaß als alleine unterwegs zu sein.

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