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Und am Ende siegt die Entropie

Für alle, die es nicht wissen: Eines der fundamentalsten Naturgesetze, der zweite Hauptsatz der Wärmelehre, besagt dass die Entropie in einem geschlossenen System immer nur zunehmen kann. Die Entropie ist so etwas wie das Maß der Unordnung und an einem Beispiel sieht das etwa so aus dass man ein Stück Kantholz (schön quadratisch, mit glatten Seiten etc.) zwar zu einem Haufen Asche verbrennen und verstreuen kann, das aber nicht umgekehrt funktioniert. Man kann zwar mit der Asche die Erde düngen um daraus einen neuen Baum wachsen zu lassen, dazu muss man aber Energie in Form von Sonnenlicht und Wärme zuführen.

Man muss schon eine Mathe-Physik-Freak zu sein um eine über Entropie definierte existentielle Krise zu haben. Wie damals das andere Mathe-Physik-Genie in meiner Klasse die einen Alptraum darüber hatte dass sich die Sonne zu einem Roten Riesen aufbläht und die Erde verschlingt (was über die Entropie genauso unausweichlich feststeht, wenn auch erst in fünf Milliarden Jahren).

Der Mensch hat zwar grundsätzlich das Problem mit der finalen Gewissheit der Entropie leben zu müssen - wir landen alle früher oder später als Asche in einem Grab was dann auch noch mit der Zeit verschwindet - aber im Moment habe ich diese Krise schon lange vor meinem Ableben weil ich zusehen muss wie überall um mich herum die Entropie auf dem Vormarsch ist und alles in Chaos, Unordnung und Zerstörung versinkt. Es heißt ja angeblich, dass der "stete Tropfen höhlt den Stein", das stimmt aber nicht so ganz. Vielmehr sind es die seltenen, aber dafür umso zerstörerischen Einzelereignisse die für einem Großteil der Veränderung verantwortlich sind, wie eben das Hochwasser im letzten Jahr.

Wenn ich morgens durch den Ort fahre dann komme ich an der ehemaligen Haupteinkaufsstraße vorbei:

Graf-Dietrich-Straße in Neuerburg
Graf-Dietrich-Straße in Neuerburg, alle Geschäfte sind leer und zerstört, auch noch ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe
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Dubiose Motive

Wenn man sich die aktuelle Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine ansieht dann wird mir mal wieder deutlich, was die Intuitiven Typen (die Minderheit) von den Sensortypen (die Mehrheit) unterscheidet. Sensortypen leben im hier und jetzt, Intuitive beschäftigen sich mit der Vergangenheit und ziehen daraus Rückschlüsse auf die Zukunft. Und wahrlich ist es beim Krieg in der Ukraine nicht so dass da allzuviel neue Entwicklungen dabei wären, alles schon einmal dagewesen.

Jake Broe hat auf Youtube herausgestellt, dass Russland den Krieg eigentlich bereits verloren hat und hat die Situation mit dem zweiten Weltkrieg verglichen und die immensen Mengen an Waffen und Material mit denen die USA damals die Sowjetunion unterstützt hat. Ich finde dass es sogar noch eine bessere Analogie gibt, nämlich die Situation im ersten Weltkrieg für Deutschland.

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Schach im öffentlichen Raum

In dem Artikel Total Unfair habe ich ja geschrieben, dass ich es geschafft habe, immer wieder über meinen Schatten zu springen und Sachen zu machen die ein Autist normalerweise nicht kann. Ich würde sogar sagen dass ich manchmal Sachen mache die sich praktisch niemand traut.

Wenn man irgendwas schachtechnisches (englischsprachiges) bei Youtube gesehen hat, dann kommt man über den Algorithmus früher oder später an Videos über die Chess-Hustler in New York, meistens sind das die Youtuber die mit mehr oder weniger Erfolg dort ihr Glück versuchen - die sind nämlich so stark dass selbst NMs ihre Probleme haben. Ich fand aber die Idee toll und deshalb habe ich mir schon vor einem halben Jahr Brett, Figuren und eine Schachuhr zugelegt mit dem festen Vorsatz, irgendwann mal nach Trier zu fahren und dort auf dem Domfreihof mein Glück zu versuchen.

Schach am Domfreihof in Trier
Schach am Domfreihof in Trier
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Das unerfüllte Verlangen

... nach menschlicher Interaktion. Bedingt durch den Autismus ist das zwar alles weit ab von "normal", aber am meisten fehlt mir wohl ein richtiger Gesprächspartner. Und mit richtigen Gesprächen meine ich eben etwas von der Tiefe dieses Blogs hier. Mit Smalltalk kann ich nichts anfangen, es ist irgendwie witzig: wenn man mit mir über das Wetter reden will bin ich gerne dabei, zum Beispiel über den Zusammenhang zwischen Geopotential, Kaltlufttropfen und den Jetstream zu reden und warum sich bestimmte Wetterlagen so lange halten. Nur Smalltalk ist das dann natürlich nicht.

Leute die auf Tablets schauen
Foto von fauxels auf pexels.com

Auf der einen Seite machen mir viele Menschen auf einem Fleck definitiv etwas aus und durch Corona ist das alles nicht besser geworden. Das erste Mal nach Jahren Samstagsnachmittags in Bitburg im Edeka einkaufen zu gehen gab schon ein seltsames Gefühl. Aber auf der anderen Seite ertappe ich mich immer wieder dabei wie ich mit dem einen oder anderen flotten Spruch ein ansonsten banales Gespräch vertiefen will. Dummerweise geht da niemand darauf ein.

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Das kleine Männchen auf der Schulter

... das entspringt natürlich nicht meiner Vorstellungskraft, dafür muss man INFP sein. Aber dass etwas in mir existiert das mir ständig entweder sagt was ich hätte besser machen können oder was nicht so ganz optimal gelaufen ist oder was hätte passieren können. Und das artet sich langsam zu einem ausgewachsenen Problem aus.

Mit anderen Worten: Für manches bin ich wirklich nicht geschaffen. Nachdem mir ja mein Vorarbeiter für die Küchenmontage gekündigt hat musste ich ja die Verantwortung selbst übernehmen und meine Küchen selbst montieren. Das Problem ist einfach nur, dass ich damit nicht wirklich klar komme. Nicht weil ich es nicht schaffen würde, sondern weil mich das besagte kleine Männchen psychisch fertig macht.

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