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Verbesserungen - Teil zwei

Vielleicht kann man es am einfachsten mit dem Spruch ausdrücken: "Ich will, dass die Welt von morgen besser ist als die von heute". Wenn ich etwas sehe und eine Idee habe wie es besser geht, dann mache ich das auch. Und in den seltenen Fällen wo ich dafür keine Zeit hatte und es zurückgestellt habe habe ich mich nachher geärgert dass ich mich so lange mit der vorherigen, nichtoptimalen Lösung herumgeplagt habe anstelle es direkt zu verbessern.

E-mail ist toll, man hat ein durchsuchbares Archiv was bis ins Jahr 2000 zurückreicht. Und ich habe mal etwas gesucht nach den Fällen wo ich meine Verbesserungsvorschläge loswerden wollte und was danach passiert ist. Es ist aber ganz klar: für die meisten Menschen gilt anstelle meiner Version in etwa "wenn die Welt heute funktioniert muss man nichts ändern", besser oder nicht spielt keine Rolle.

Schon 2016 hat LG den Prototypen eines flexiblen Fernsehers vorgestellt - so dünn und aufrollbar wie eine starke Plastikfolie - und noch dazu unschlagbar günstig. Nur auf den Markt kam das Teil dann lange nicht (jetzt, sechs Jahre später gibt es faltbare Smartphones). Es ist gut vorstellbar, dass LG sich einfach den existierenden Riesenmarkt für Flachbildfernseher nicht selbst kaputt machen wollte und die "neue" Technologie einfach in den Giftschrank gesteckt hat um die "alte" weiter verkaufen zu können. Funktioniert ja und verkauft sich gut. Also genau was die beiden Sprüche aussagen.

Weil ich seit vielen Jahren immer wieder mal versucht habe die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen ist mein Archiv voll damit. Und praktisch jedes Mal bin ich an Menschen geraten für die Verbesserung nur lästiger Aufwand ist.

Mach3

Am krassesten dürfte die Story mit Mach3 sein. Das ist eine CNC-Controll-Software, bei der ich 2015 einige Bugs und Verbesserungsvorschläge gemeldet habe. Was ist das für eine Software, wo im Handbuch eine Warnung steht dass man eine Funktion nicht verwenden soll weil sie "strange behaviour" erzeugen kann? Ich habe das alles gefixt was an Makros im zugänglich war inklusive einem komplett neuen Hilfsprogramm (das alte war äußerst rudimentär) was den Code generiert um Gewinde zu schneiden, habe auch noch angeboten bei der Schnittstelle zum Sourcecode zu helfen:

So, I’d really like to help to fix these bugs in the official distribution of Mach3. If you let me. If I change it for myself, or put the solution on my homepage, it wouldn’t be found.

Die Antwort war:

I am okay with getting this updated in Mach4 if there is an issue but I think at this time a band-aid to Mach3 may be the best at this time. We are trying not to break the functionality of Mach3 (even if it is wrong) it works in a way that the user expects and I fear changing that will upset people.

Thanks
Brian

Das ich herausgestellt habe das man keine Funktionalität brechen kann die nie funktioniert hat spielte keine Rolle. Man kann auch verstehen dass sie damals am Nachfolger Mach4 gearbeitet haben. Was aber dann pervers ist dass sie acht Jahre später Mach3 mit all den Bugs immer noch für 170$ verkaufen - und seitdem kein Bit im Code geändert haben. Normalerweise heißt es ja, dass für ein Produkt der Support eingestellt wird, aber hier wird ein Produkt noch verkauft während der Support schon vor acht Jahren eingestellt wurde - als würde Microsoft immer noch ein unverändertes Windows 98 verkaufen (und ich glaube auf dem Startbildschirm von Mach3 steht so was wie "CNC-Controller für Windows 95 ...").

Das Dilemma ist ja immer dasselbe: Ich kann es für mich fixen, aber ich würde die Welt gerne besser machen und die findet das aber auf meiner Seite nicht. Und keine Chance dass die Herausgeber irgendwas an ihrer Zombiekuh ändern solange sie noch Milch gibt. Die Geschichte mit der Funktionalität war ja die gleiche Ausrede warum es in meiner Version von der Serendipity-Blogsoftware Features gibt die die offizielle nicht hat. Und ich halte diese Ausrede für Käse weil ich noch weiß dass nach jedem großen World of Warcraft-Update sämtliche Drittanbietermakros nicht mehr funktioniert haben und das war der Firma so was von egal. Und da konnte man nicht einfach die Vorversion weiterverwenden was man sonst ja einfach kann wenn man die Neuerungen nicht will.

Mein Gewindeschneidtool mit den verbesserten Makros gibts für lau auf Sourceforge, mit immerhin ca. 1.500 Downloads - aber nur ein Bruchteil der Zielgruppe die ich über den Herausgeber erreichen könnte.

Trierischer Volksfreund

In meiner Zeit als freier Mitarbeiter bei der Lokalzeitung konnte ich es ja auch nicht lassen. Zweimal habe ich an die Chefredaktion geschrieben weil ich der Meinung war, dass man mit wenig Aufwand die Qualität deutlich verbessern könnte und dass die Blattmacher ihre Prioritäten falsch gesetzt haben. Ich war in Hochform, es ist einiges an Text hin und her gegangen und deshalb verdient das seinen eigenen Artikel, genauso wie meine Briefe an die Kirche.

In Kurzform: Meiner Meinung nach hätte es mit wenig Aufwand viel gebracht wenn man eine Fotoredaktion eingerichtet hätte, die alle (dann in RAW) eingeschickten Bilder zentral nachbearbeitet hätte. Und dort jemand mit fotografischem Geschmack sitzt der die Bilder auswählt. Das man vielleicht mehr schöne Portraits und Stimmungsbilder abdruckt als platte Totalen.

Dann hätte man sich überlegen können wie man eifrige freie Mitarbeiter besser motivieren kann. Dass man sie versichert falls sie unterwegs oder auf dem Termin mit sich oder ihrer Ausrüstung einen Unfall haben. Vom Honorar kann man sich so eine Versicherung nämlich nicht leisten. Man will ja schließlich, dass die Fotografen mit gutem Equipment anrücken und nicht mit so einer billigen Kamera dass das Bild ausfallen muss weil es bei der Dunkelheit nichts geworden ist.

Man kann mit entfesselten Blitzen mit wenig Geld tolle Ergebnisse bekommen und man kann auch auch mal Fotoseminare anbieten (kann ich machen).

Ob es wirklich nötig ist bei Gruppenfotos alle Namen zusammensuchen zu müssen, vor allem wenn bei Karnevalsveranstaltungen die Namen der Trainer nicht in den PR-Unterlagen dabei sind (und das waren ja praktisch PR-Termine).

Vielleicht noch freie Fotografen und Redakteure zusammen zu Terminen zu schicken, dann kann jeder machen was er am besten kann. Und wenn man schon 300 Titelfotos im Jahr hat, die auch mal Turnusmäßig an diese freien Fotografen vergeben dann bekommen diese wenigstens Reputation (wenn es schon kaum Kohle gibt). Statt Stockfotos zu verwenden kann man die ja bei seinen eigenen Fotografen bestellen (das hat meine Firmenwebseite auch so abgehoben: alle Bilder stammen aus der eigenen Ausstellung, von Küchen die wirklich da stehen, das gibt dem Ganzen eine unübertreffbare persönliche Note).

Ich hatte auch eine Flickr-Gruppe angeregt wo man quasi einen laufenden Fotowettbewerb der schönsten Zeitungsbilder hätte machen können.

Flickr-Gruppe Trierischer Volksfreund
Flickr-Gruppe Trierischer Volksfreund

Man kann sich denken wie die Reaktion war ... wieder sind Jahre vergangen, das Niveau ist noch viel schlechter geworden und die Zahl der Abonnenten und guten Freien Mitarbeiter wohl auch weiter zurückgegangen. Und wieder das gleiche Motto: warum etwas ändern wenn es ja so läuft? Nur dass man die Leute die sich engagieren wollen vor den Kopf stößt, die gehen weg und kommen nicht wieder.

Rems Metallkreissäge

Das war einer der ersten Artikel hier: der Schaden an meiner Metallkreissäge. Da ist mir das passiert:

verhaktes Werkstück zerstört Sägeblatt und Getriebe
verhaktes Werkstück zerstört Sägeblatt und Getriebe

Und meine Lösung war ein 3D-Druckteil für weniger als 1 Euro:

Das Druckteil schließt die Lücke unter dem Sägeblatt
Das Druckteil schließt die Lücke unter dem Sägeblatt

Die frontale Ablehnung wie sie mir bei den anderen Fällen entgegengeschlagen ist ist tatsächlich eher die Ausnahme. Die Regel ist das einfach gar nichts passiert, wie hier auch. Die Firma konnte die Situation sogar tatsächlich reproduzieren, aber verändert wurde nichts. Die Säge wird fünf Jahre später immer noch genau so verkauft.

Rehau Kombi-Wandanschlussprofil

Wir hatten mit Alfred Rollmann einen Verkäufer, der einen offensichtlichen Fetisch für Nischenverkleidungen hatte und davon sehr viele eingeplant hat. Das wäre ja an sich positiv gewesen wenn diese Nischenverkleidungen bei kleinem Preis nicht so furchtbar viel Arbeit beim Montieren gewesen wären. Ganz schlimm wurde es wenn die Verkleidungen auch noch in die Fensternischen hineingehen sollten, dann bekam man eine Außenecke und die einzige Möglichkeit war, das Profil auf Gehrung zu schneiden:

Außenecke auf Gehrung
Außenecke auf Gehrung

Ist schwierig, das halbwegs sauber hinzubekommen und sieht dann immer noch Scheiße aus. Es gibt bei dem Profil zwar verschiedene Formteile wie Endkappen und Ecken, aber eben keine solche Außenecke bei eingesteckter Nischenverkleidung. Also habe ich die mal wieder selbst konstruiert und gedruckt:

Aussenecke für Nischenverkleidung
Aussenecke für Nischenverkleidung

Und dann natürlich angepriesen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ab und zu haben wir die Situation, dass bei Ihrem Wandanschlussprofil Panel-Line eine Außenecke vorkommt bei der im Profil Rückwände stehen. In dem mitgelieferten Zubehörsatz gibt es eine solche Ecke aber nicht, nur für die Variante mit Abdeckprofil. Gibt es von Ihnen so eine Ecke? Oder haben Sie Interesse, diese Ecke nachzubauen und zu vertreiben?

Typisch ist dann die Antwort à la Verzögerungstaktik, diesmal vom Außendienst (er will natürlich prompt was verkaufen):

Guten Tag H Brunker,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Zur Klärung Ihrer Anfrage müssen Kollegen herangezogen werden, bitte um Geduld.
In der Anlage finden Sie unsere crystal Platten ideal für die Küchennischenrückwand bzw. Sanierung.
Melde mich Morgen. Möchte Ihnen kurz das REHAU Innenausbau Portfolio vorstellen.

Nie mehr was davon gehört. Meine Ecke habe ich inzwischen ein paar Mal gebraucht und es war ein echter Segen.

OBO Kabelkanal

Nach der Geschichte mit Roland und dem dazugehörigen Artikel wollte ich es wissen ob meine Beobachtung und mein Gefühl denn stimmen dass niemand meine Verbesserungen haben will. Eine meiner jüngsten Lösungen waren die fehlenden Formteile für den Kabelkanal:

45 Grad-Bögen für Kabelkanal
45 Grad-Bögen für Kabelkanal
T-Stück für Kabelkanal
T-Stück für Kabelkanal

Auf der OBO-Webseite gibt es diese nicht, da werden nur 90° horizontale Ecken und vertikale Innen- und Außenecken aufgeführt. Ich also an OBO geschrieben und prompt eine Antwort bekommen:

Sehr geehrter Herr Brunker,

vielen Dank für Ihre Mail an OBO.

In den Katalogen werden nicht immer alle Formteile gezeigt oder die Teile wurden wegen der nicht vorhandenen Kundennachfrage aus dem Sortiment entfernt.
Natürlich beschäftig sich OBO auch mit dem Thema adaptive Fertigung über 3D-Duck um ggf. Kleinserien zu fertigen.
Ein 45° Formteil haben wir aktuell nicht im Portfolio.
Eine T- und Kreuzstückhaube z.B. in Farbe rws hätte/könnte mit der Art.-Nr. 6192637 bestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
Armin Schöps

Technischer Fachberater
Kundenservice Deutschland- Technisches Office

Falls es jemandem auffällt: die "fehlende Nachfrage" ist eine quasi-selbsterfüllende Prophezeiung, wenn man Teile verkaufen will, diese aber nirgendwo aufführt. Ich habe mit der Bestellnummer Google gefragt und praktisch nichts gefunden (irgendwas auf spanisch oder englisch, und die wollten 35€ für das Teil), die OBO-Seite selbst meldet:

Wie verkaufe ich etwas nicht auffindbares?
Wie verkaufe ich etwas nicht auffindbares?

Wie will man das denn so verkaufen? Und der Preis ist ja abgehoben, da ist ja eine ganze Rolle Filament billiger ...

Bessey Schraubzwingen

Zu guter Letzt habe ich mir Schutzkappen für meine Bessey-Schraubzwingen gemacht, dort wo es keine von Bessey gibt.

3D-Modell der Schutzkappe
3D-Modell der Schutzkappe
Schutzkappe für Schraubzwinge
Schraubzwinge mit Schutzkappe

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich mag ihre Schraubzwingen sehr:

Bessey Schraubzwingen im Einsatz
Bessey Schraubzwingen im Einsatz

Vor allem sind die Schutzkappen sehr praktisch, da man damit auch auf empfindlichen Oberflächen spannen kann ohne Angst vor Beschädigungen zu haben und nicht mit zwischengelegten Hölzern etc. hantieren muss - dann hat man immer eine Hand zu wenig.

Leider sind diese Schutzkappen nicht bei allen Schraubzwingen in Ihrem Sortiment dabei. Ich habe zwei Tiefspannzwingen TGN80T30 und zwei Schraubknechte TGKR200 bei denen keine dabei sind.

Im Zeitalter von 3D-Druckern ist es aber kein Problem, sich die passenden Schutzkappen als 3D-Modelle zu konstruieren und in einem leicht flexiblen Kunststoff zu drucken. Und das ist auch noch günstig, im Handel kostet ein Paar Ersatzkappen ab 12€ aufwärts, drucken kostet nur ca. 1,50€.

Wäre das für Sie ein Thema - die Teile entweder zu drucken (lassen) oder sonst mitzuliefern? Die Vorlagen könnte ich Ihnen zur Verfügung stellen.

Mit freundlichen Grüßen
Stephan Brunker

Es gab wenigstens eine schnelle Antwort:

Sehr geehrter Herr Brucker,

vielen Dank für Ihren Verbesserungsvorschlag, Ihre Anregung ist auch ein Thema bei uns im Haus. Wir sind momentan in einer ersten Phase der Ausarbeitung wie wir so etwas umsetzen können. Auf Anfrage haben wir schon heute gewisse 3D Daten im Angebot, die wir dann den Kunden zu Verfügung stellen.

Nochmals vielen Dank für Ihre Anregung und weiterhin viel Spaß mit unseren Werkzeugen!

Mit freundlichen Grüßen | With best regards
i. V. Thomas Klein
Senior Produktmanager

Da bin ich mal gespannt was da passiert. Wenn man das will wäre das in zehn Minuten umgesetzt. Auf der Webseite mit den jeweiligen Zwingen einen Link gesetzt zum Downloadbereich und dort die STL-Dateien bereitgestellt, zum selberdrucken mit Empfehlung für das Filament. Besser wäre natürlich, die Dinger direkt serienmäßig mitzuliefern. Josef Prusa hat ja gezeigt dass man mit einer 3D-Druckerfarm eine Serienproduktion aufziehen kann. Und bei dem was die Teile als Ersatzteile kosten sind die entweder hoffungslos überteuert oder tatsächlich per 3D-Druck billiger herzustellen.

Ich selbst

Zum Vergleich stelle ich ein Beispiel ein wie ich denn selbst in so einer Situation reagiere. Ich biete seit geraumer Zeit Ersatz-Fronthalter für die uralten ALNO-Schubkästen auf meiner Webseite an, nachdem es ALNO nicht mehr gibt die zeitweise aus Aluminium gefräste, schweineteure Ersatzteile angeboten haben:

Fronthalter Original, Alu-gefrästes und gedrucktes Ersatzteil
Fronthalter Original, Alu-gefrästes und gedrucktes Ersatzteil

Und ich hätte es ja bei dem Bild merken können dass bei den Vorlagehalter etwas nicht stimmt: man schaue mal auf die Fase an dem großen Haken. Als sich eine Käuferin gemeldet hat "es passt nicht" habe ich mir Bilder von ihrem Schubkasten schicken lassen und dabei ist mir aufgefallen dass es tatsächlich zwei Varianten von dem Teil gibt - einmal war die Befestigung von außen, einmal von innen, was die Haken gegenüber der Grundplatte spiegelt. Ich habe dann eine kleingedruckte Teilenummer auf den Dingern gefunden, einmal "39" und einmal "58" (das war die bisherige, weitaus häufigere Version). Der Aluhalter auf dem Bild oben ist eine Version 39, der Druckgusshalter auch. Mein gedruckter ist eine 58, den hatte ich an der Küche meiner Mutter getestet und deshalb fiel das vorher nie auf weil ich unter den gebrochenen Vorlagen beide Varianten hatte und die 58 eben viel, viel häufiger ist. Es hat keine zwei Tage gedauert da hatte ich meine 3D-Modelle upgedatet, der Kundin neue, passende Halter zugeschickt und das Angebot auf der Webseite auf zwei verschiedene Varianten aktualisiert:

Fronthalter Version 39
Fronthalter Version 39
Fronthalter Version 58
Fronthalter Version 58

Und es ist doch einfach nur toll, wenn man dann eine Rückmeldung bekommt:

Eine Dankespostkarte!
Eine Dankespostkarte!

Es ist alles eine Frage der Einstellung: wenn man die Welt jeden Tag ein Stückchen besser machen will, dann geht das auch. Dafür muss man aber auch die richtige persönliche Einstellung haben. Auf der anderen Seite gibt es aber bei der Industrie die Meinung, dass man nichts ändern muss solange die bisherigen Produkte gekauft werden (und wenn die Stückzahlen zu gering sind, nimmt man es gleich direkt vom Markt, auch wenn es keine Alternative gibt). Wohin das führen kann - das prominenteste Beispiel dürfte Nokia sein, die waren mal Marktführer (oder zumindest ganz vorne mit dabei) bei Handys ... und haben ihre Dinger so lange weiter gebaut und verkauft bis sie weg vom Fenster waren weil Sie nie darauf geschaut haben was ihre Kunden denn eigentlich so wollen.

Schlussendlich hängt das Ganze auch mit Persönlichkeitspsychologie zusammen. Menschen sind da nicht anders als Tiere und Pflanzen, die natürlichen Habitate ergeben eine genauso natürliche Selektion. In der Industrie und großen Unternehmen gibt es Menschen, die sagen wir: gefestigte - Strukturen brauchen und wollen, die flexiblen Menschen findet man eben in kleineren Unternehmen. Insoweit ist es ja auch nicht verwunderlich, dass ich meine Vorschläge eben nur in kleinen Unternehmen losgeworden bin wie Sorotec (die Endschalter für die Portalfräse) oder bei einer Modellbaufirma.

Mein Vater hat eine Tiger Moth gebaut und dort gab es keinen passenden Spinner für den Motor/Propeller. Ich habe ihm einen konstruiert und gedreht, so vorbildgetreu wie möglich:

Spinner für Modellflugzeug
Spinner für Modellflugzeug

Und als er den Spinner dort angeboten hat, wurde das freudig angenommen und bekam ich den Auftrag welche zu machen. Inzwischen habe ich mehrere Serien à 25 Stück gedreht:

Spinner Serienproduktion
Spinner Serienproduktion

Selbst wenn ich damit nur ein paar wenigen Menschen geholfen habe, es hat eben geholfen. Nicht jeder hat die Möglichkeit sich solche Formen selbst zu drehen (bei mir war das ja auch nur aus Trotz weil mir keine CNC-Dreherei meine Radsätze machen wollte) und selbst wenn es kein Geschäft ist von dem ich leben kann deckt es doch die Kosten nachdem ich meine Fertigungsprogramme so weit wie möglich optimiert habe.

Aber das ist eben eine Einstellung die kaum jemand sonst hat.

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