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Als typisches Merkmal für Te (Extroverted Thinking) haben wir diese ruckartige Kopfbewegung nach vorne, wo das Kinn fast wie eine Schaufel wirkt:

Sie sind aber alle drei introvertiert, solche Bewegungen sind recht selten. Auch die Gesten sind sehr zurückgenommen, dass sieht man an der Handbewegung. Praktisch gleich bei Putin und Xi, bei Scholz ist es leicht anders. Putin und Xi hängen auch in ihren Sesseln wie ein Schluck Wasser - typisch für Ni.

Bei Scholz sieht man hingegen das aktivere Introverted Feeling (Fi), die Grundhaltung mit den verschränkten Fingern.

Bei Putin sieht man hingegen ein anderes Fi-Signal, den einseitig verzogenen Mundwinkel (Abscheu):

Und nochmal zurück zu Ni: da hätten wir das breite Stirnhochziehen. Ni-Typen runzeln nicht die Stirn, da würde es sich in der Mitte zusammenziehen. Stattdessen geht es über die ganze Breite:

Keine Ahnung was Xi genommen hat, bei Ihm bewegt sich da überhaupt nix. Stattdessen zeigt er schön ein anderes Ni-Zeichen, den Monolog mit abwesendem Blick:

Und weiter geht es mit Ni - zur Seite und schräg nach unten schauen:

Wenn man jetzt meint das sei alles normal und jeder würde das machen - ich würde dazu die Links zu vultology empfehlen, da sind alle anderen Signale schön beschrieben. Oder als anderes Beispiel kann man sich Friedrich Merz ansehen, dann sieht man im Vergleich sehr schön wie aktives Te aussieht, der gestikuliert viel intensiver und nicht so halb eingeschlafen.

Zusammenfassend sieht man so wunderbar, dass alle in etwa den gleichen Typ haben, Scholz hat vielleicht noch etwas mehr Fi und Xi dürfte das meiste Ni haben. Alle sind auf der Fi-Te-Achse, aber das ist eindeutig sekundär gegenüber dem dominanten Ni. Und damit sind alle drei eindeutig INTJs.

Schlussfolgerungen

Auch wenn alle drei den gleichen Typ haben so ist bei Ihnen die Motivation eindeutig unterschiedlich, damit verlassen wir die Körpersprache und beziehen ein was man aus den Nachrichten so weiß. Interessanterweise sieht man bei Scholz, gerade durch die verschränkten Hände etwas die Angst - und das zeigt sich ja auch in seinen Handlungen - das Zögern bei den Waffenlieferungen. Bei Putin ist hingegen von Fi - außer dem abfälligen Mundwinkel - nichts zu sehen. Und den habe ich auch nur durch Zufall gesehen als ich das Bildmaterial praktisch Frame für Frame durchgegangen bin. Und Xi ist sozusagen der philosophischste von den drei.

Und die Motivation dürfte auch unterschiedlich sein - Scholz will zuallererst die Macht, nachdem er ja solange "nur" Vizekanzler sein durfte. Putin sieht sich als neuen Zar und Restaurator des Russischen Imperiums. Man schaue sich nur das barock-angehauchte (Ludwig XIV !!) Mobiliar an, das ist eine Botschaft an sich. Und Xi - der ist am undurchschaubarsten. Zuerst natürlich auch die Macht, er hat ja ganz klassisch die Amtszeitbeschränkung aufgehoben und seine Konkurrenz ausgeschaltet. Und es ist typisch INTJ dass er den Plan verkündet hat dass bis 2050 China die weltweit dominierende Macht sein soll.

Was jetzt noch interessant wäre, aber dafür reicht der Platz nicht aus: die Interviews mit Putin und Xi sind schon ziemlich alt. Gerade bei Putin habe ich ja die Theorie, dass er in einer Ni-Fi-Schleife steckt und sich deshalb auf das Abenteuer Krieg eingelassen hat. Das Problem ist nur dass er in der letzten Zeit ja keine Interviews mehr gegeben hat und bei Xi war da so einfach auch nichts neueres zu finden. Es wäre also sehr interessant zu prüfen ob man bei Putin diesen inneren Wandel zu Fi auch an der Körpersprache sehen kann.

Prognose

Und damit kann man vielleicht sogar eine ganz gute Prognose abgeben was mit Taiwan passieren wird. Die offizielle Linie ist ja, dass Taiwan ein "untrennbarer" Teil Chinas ist und wiedereingegliedert werden soll. Aber Xi ist - wie von einem INTJ nicht anders zu erwarten - nicht blöd, das zeigt sich an verschiedenen Stellen. Keine Ahnung was Xi und Putin im Februar 2022 miteinander besprochen haben, Xi hat aber das getan was ein INTJ eben macht: abwarten und schauen was passiert wenn Putin versucht sein Imperium wieder herzustellen. Wenn sich ein Dummer findet der zuerst durch das Minenfeld läuft - der clevere drängelt sich da nicht vor. Und meine Theorie ist ja dass auch Putin den Krieg nicht vom Zaun gebrochen hätte wenn er nicht von Te zu Fi gesprungen wäre, seine Aktionen vorher waren alle sehr, sehr gut kalkuliert.

Und Xi dürfte gleich mehrere Erkenntnisse mitgenommen haben: A) der Westen mag es wirklich nicht wenn man Angriffskriege gegen unabhängige Staaten führt. Und Xi glaubt sicher nicht an seine eigene Propaganda und weiß, dass der Westen de facto Taiwan als unabhängigen Staat sieht. Und es lässt nichts darauf schließen dass Xi andere Prioritäten hat als sein Land wirtschaftlich nach vorne zu bringen und das ist ja der einzige Weg zu globaler Hegemonie. Und da würden westliche Sanktionen ganz schön Aua machen und er hat sicher mitbekommen dass Europa den russischen Gashahn zugedreht hat auch wenn es weh getan hat.

Dann ist Faktor B) die russische Armee hat bei der Eroberung komplett versagt und die Ukraine hat erbitterten Widerstand geleistet, weil kein Ukrainer unter der russischen Knute leben will. Und in Taiwan gibt es die gleiche Ausgangssituation, die werden ihre Freiheit genauso verteidigen. Selbst wenn die Chinesische Armee vielleicht stärker ist (wobei das Ausmaß der Korruption schwer abschätzbar ist), so ist die Aufgabe viel schwieriger weil es sich um eine amphibische Operation handelt und die USA sehr wahrscheinlich eingreifen würden. Taiwan ist damit sicherlich kein Fallobst.

Und dann kommen wir zu Faktor C) - das 'warum?'. Bei Putin war es klar - er wollte Hegemonie, eine Ukraine die Richtung Westen und NATO strebt ist da ein Stachel im Fleisch. Sobald der NATO-Beitritt in trockenen Tüchern ist kann man eine Eroberung vergessen. Und ein weiterer Faktor ist vielleicht auch noch dass die noch nicht erschlossenen, aber enormen Erdgasreserven der Ukraine Russlands Position als Europas wichtigster Gaslieferant gefährdet hätten. Nachdem die Ukraine also die prorussische Marionette verjagt hatte, musste Putin etwas tun damit ihm die Felle nicht wegschwimmen. Anders als in China - dass den Pro-Kopf-Wohlstand in den letzten Jahrzehnten vervielfacht hat - ging es Putin nie um den Wohlstand seiner Bürger.

Bei Taiwan ist das etwas anders. Weshalb will Xi Taiwan überhaupt haben? Die Insel hat 35.000 km², das ist winzig. gerade mal so groß wie Baden-Württemberg. Nachdem ich einen Kommentar eines deutschen Landwirts gelesen habe (ein Video zu dem Bau der Wagner-Linie in der Ukraine): "Bei diesen Böden werde ich neidisch" kann ich ja noch Hitlers "Lebensraum im Osten" Plan nachvollziehen. Für Xi macht so ein Inselchen da überhaupt nichts aus. Wenn Taiwan etwas zu bieten hat, dann ist das eine starke Hightech-Industrie. Aber wenn wir den Film mal etwas vorspulen: würde China Taiwan angreifen, dann müsste man auch die Fabriken bombardieren, sonst bauen die Hightechwaffen. Und die Arbeiter (dann als Soldaten) abmurksen. Folglich bekommt man nur eine Insel mit toten Ingenieuren und Fabrikruinen, also gar nichts.

Und im Gegenzug sind die Kosten immens. Was nützt einem eine starke eigene Exportindustrie, wenn mit der EU und der USA die wichtigsten Kunden wegfallen? Und ohne Verkäufe keine Einnahmen und ohne Einnahmen kein weiteres Wachstum, also Sense mit Weltherrschaft 2050. Nicht zu vergessen das Risiko, dass Putin den Krieg persönlich nicht überlebt und Russland möglicherweise auch nicht.

Ich glaube, dass Xi dafür viel zu clever ist. Er hat Putin vorgeschickt um den Boden zu testen und schaut genau hin was passiert. Keine Ahnung ob es in der KPCh Elemente gibt die die Wiedervereinigung unbedingt wollen aber wahrscheinlich ist das auch nur ein Vorwand um eben an der Vormachtstellung zu arbeiten. Wenn Taiwan und seine Verbündeten Schwäche zeigen und Untätigkeit was Sanktionen betrifft dann würde Xi wohl zuschlagen. Ich muss deshalb Ben Hodges nur zustimmen, dass der Ukraine-Krieg zu einem guten Teil auf Merkels Konto geht, denn "so sieht gescheiterte Abschreckung aus". Man hat Putin nach dem Coup auf der Krim ja geradezu signalisiert dass er es mit einem Selbstbedienungsladen zu tun hat wo alles quasi gratis ist. Und deshalb ist es auch wo wichtig dass der Westen demonstriert dass in der Taiwan-Frage Schluss mit lustig ist.

Das Säbelrasseln und gegenseitige Austesten ist in so einer Situation normal, das hatten wir im kalten Krieg jahrzehntelang. Und die Zukunft wird sich höchstwahrscheinlich in die Richtung eines neuen kalten Kriegs zwischen China und den USA entwickeln. Aber die Sowjetunion hat West-Berlin nie versucht einzunehmen, obwohl das militärisch nicht so schwer gewesen wäre. Der Preis wäre aber einfach zu hoch gewesen. Außerdem achte man mal auf das, was genau während der Manöver geübt wird - ich wäre besorgt wenn China anfängt eine tatsächliche Landung im Manöver zu trainieren, komplett mit Landungsbooten und einem provisorischen Hafen.

Und genauso ist Xi einfach zu clever. Bei seinem letzten Besuch wurde deshalb auch gar nicht über Putins Lieblingsprojekt gesprochen: eine neue Pipeline nach China. Sich aber von einem zunehmend instabileren Russland abhängig zu machen wäre aber einfach zu blöd. Man will natürlich möglichst verhindern dass Russland verliert - denn der Feind meines Feindes ist mein Freund und den Westen herauszufordern ist natürlich einfacher wenn man Mitstreiter hat. Aber das bleibt knallhartes Kalkül: bevor man mit hineingezogen wird lässt man Putin lieber fallen wie eine heiße Kartoffel.

Vielleicht passt dazu am Besten ein Vergleich mit Sci-Fi. Im StarTrek-Universum gibt es ja die Ferengi, das Volk von Händlern die immer nur auf Geschäft und Profit aus sind. Und die Chinesen sind die Ferengi dieser Welt und ein Krieg ist einfach zu schlecht für das Geschäft. Jedenfalls so lange wie man auf den Westen als Handelspartner angewiesen ist und das wird noch jahrzehntelang der Fall sein. Wobei die Geschichte mit den Waffenlieferungen an Putin ja auch ein Witz ist. Die Ukrainer verwenden ja bekanntlich massenhaft kommerzielle Drohnen die man bei Amazon kaufen kann. Drei mal darf man raten wo die wohl herkommen ...