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Und ich habe es ja gesagt

Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es ja lustig. Wegen des drohenden Gas-Notstandes stürzt sich die öffentliche Diskussion auf "Frieren für den Frieden", Beheizung von Schwimmbädern, einen drohenden Kollaps der Industrie bis hin zu "Duschen nach Plan". Ich habe hier schon vor Jahren geschrieben dass die Energiewende eine Luftnummer ist. Ja, die Politiker haben sich gegenseitig auf die Schultern geklopft dass man schon die Hälfte des Stroms aus Erneuerbaren Energien produziert und man schon so viel geschafft hätte ... und ich habe es von Anfang an als die Augenwischerei enttarnt die es eigentlich ist: Strom macht eben nur einen kleinen Teil des Primärenergieverbrauchs in Deutschland aus. Und das bedeutet eben dass die Industrie viel Gas benutzt, die Haushalte heizen mit Gas oder Öl und der Verkehr läuft auch auf Ölbasis. Und erst jetzt scheint die Öffentlichkeit das langsam mal zu kapieren wenn das Gas plötzlich knapp wird.

Und selbst vor diesem Hintergrund hält Annalena Baerbock immer noch an der Abschaltung der letzten drei AKWs zum Jahresende fest, die alleine noch 6% des Stroms erzeugen, der dann ja auch noch irgendwie anders erzeugt werden muss. Jeder normale Mensch würde sich nicht noch ins Knie schießen wenn er gerade in der S***e steckt.

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Die Schere zwischen Arm und Reich

Nachdem ich dieses Video gesehen habe bin ich schon ins Grübeln gekommen. Robert Reich ist sicherlich ein Linker, nach US-Maßstäben sogar extrem links wie Bernie Sanders. Für mich ist das schon ein wenig kompliziert. Auf der einen Seite habe ich sicherlich auch "linke" Ansichten, auf der anderen Seite bin ich auch selbstständiger Unternehmer - wenn auch wegen der jüngsten Entwicklungen jetzt nur noch Solo-Selbständiger - und deshalb betreffen mich beide Seiten der Medaille.

Was in dem Video sehr gut vermittelt wird ist die Differenzierung zwischen Einkommen und Vermögen und wie sich eben die Vermögen von alleine vermehren und dazu führen dass sich vor allem in den USA eine Art Quasi-Aristokratie weniger superreicher Familien herausbildet in denen die Vermögen immer weiter vererbt werden und die durch ihr Vermögen die Politik maßgeblich zu ihren Gunsten beeinflussen können. Dazu kommt noch die Einkommensschere, wonach die Top-Verdiener leicht das hundertfache der Geringverdiener kassieren können, was es wiederum leicht macht Vermögen aufzubauen. Wer den Gehaltsscheck schon am Ende des Monats verbraucht hat der hat überhaupt keine Chance ein Vermögen aufzubauen.

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Die Wissenschaft des Erfolgs

Es verwundert wenig, dass ich Curiositystream abonniert habe. Dort kam jetzt neu eine sehr interessante Dokumentation "The Science of Success". Und wie so oft gibt es Zusammenhänge die zwar leicht nachzuvollziehen sind wenn man sie erklärt bekommt, von alleine kommt man aber einfach nicht darauf.

Es gibt in der Welt die grundsätzliche Meinung, dass Fähigkeiten und Erfolg miteinander gekoppelt oder gar identisch sind - "er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann" ist synonym mit "er ist ein fähiger Geschäftsmann". In dem Film haben jetzt Wissenschaftler - vor allem Datenanalysespezialisten - festgestellt das das so überhaupt nicht stimmt. Das ist eine neue Entwicklung in der Wissenschaft: "Big Data" ist nicht nur der Krake vor dem alle Datenschützer Angst haben, diese riesigen Datensätze ermöglichen der Wissenschaft auch völlig neue Erkenntnisse.

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Pharisäertum

Aus der Kritik von "MH" des Trierischen Volksfreunds zum Film "Atomkraft Forever":

Dann folgten dröhnende, düstere Klänge und trostlose Bilder des ehemaligen AKWs Greifswald sowie Aufnahmen von Arbeitern, die die Räume des Kraftwerks mühevoll abtrugen. [...] Doch nicht nur der Ausbau der gefahrenreichen Technik wurde gezeigt. [...] Und obwohl die Pro-Argumente überzeugnd klangen, so gab es ein großes Defizit, für das bis heute kein Lösungsvorschlag vorliegt: die Frage nach dem Endlager für den Atommüll. Und obwohl der Beitrag teilweise langatmig war, stimmte er nachdenklich und schockierte nachdrücklich.

Da ist es wieder: das Haupt-Totschlagsargument gegen die Kernkraft: Man muss doch den Müll für (beliebige Zahl zwischen 20.000 und einer Million Jahre einfügen) sicher lagern können. Alle anderen Argumente machen die Kernkraft in etwa ebenbürtig mit den erneuerbaren Energien: Verfügbarkeit, Sicherheit, Emmissionen. Aber der Müll ...

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Auf dem Weg in den Faschismus

Vor ein paar Jahren war im P.M. Magazin ein Artikel über die sogenannten "Superforecaster", Menschen die eine erstaunliche Trefferquote dabei haben die Zukunft vorherzusagen. Natürlich nicht im Sinne von Wahrsagen, sondern die Beschreibung trifft ziemlich genau auf die INTJ-Charaktereigenschaften zu: Durch genaue Kenntnis sowohl der jetzigen Situation als auch vergangener Ereignisse zukünftige Entwicklungen vorhersagen zu können. Dadurch, dass sich die Menschen in den letzten 10.000 Jahren genetisch praktisch nicht verändert haben und neuer Geschichte überhaupt nicht kann man ziemlich gut einschätzen wie Menschen handeln wenn sie es früher in einer vergleichbaren Situation auch schon getan haben.

Genauso wie ich die Parallelen zwischen dem Ukraine-Krieg jetzt und der Endphase des ersten Weltkriegs gesehen habe, sind die Parallelen zwischen dem heutigen Zustand in den USA und dem Weg Deutschlands in die Dikatur der NSDAP auch nicht zu übersehen. Nebenbei bemerkt bin ich so froh dass ich nach meinen katastrophalen Ergebnissen mit Schulenglisch inzwischen fließend Englisch kann, eben dank einem ganzen Kindle voll englischsprachiger Fantasybücher und Youtube. Die Informationen in den deutschsprachigen Medien sind einfach sehr viel dünner gesät.

In einem Youtube-Video hat ein Mitglied der Clinton-Administration festgestellt, dass sich nicht seine Position geändert hätte, sondern vor allem die Republikanische Partei sich extrem nach rechts verschoben hat. In den Kommentaren hat jemand anderes geschrieben der sich aktuell als "links" sieht, dass nach einem Fragebogen seine Position eigentlich die eines Eisenhower-Republikaners ist. Die Definition von Faschismus ist etwas schwammig, "Massenpartei entschlossener militanter Nationalisten, die mit traditionellen Eliten zusammenarbeitet und demokratische Freiheiten abschafft" trifft es aber ganz gut. Und die USA bewegen sich eindeutig in die Richtung. Die Situation ist möglicherweise sogar noch ernster als in den 30er Jahren, in der Endphase der Weimarer Republik musste Hitler ja als Führer der größten Partei das Reichskanzleramt erst vom Reichspräsidenten angetragen werden. Bei der Reichstagswahl 1932 war die NSDAP zwar stärkste Partei, mit 37,3% selbst zusammen mit den Deutschnationalen aber von einer Mehrheit entfernt. Hätte es damals in Deutschland das in den USA geltende Mehrheitswahlrecht gegeben (der jeweils stärkste Kandidat gewinnt das Mandat), dann wäre Hitler vom deutschen Volk in das Amt gewählt worden.

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