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Manche lernen es nie

Ich schaue ja nicht viel Fernsehen - schon alleine weil ich dauernd meine Liste der Sachen im Kopf habe die ich noch machen will. Was ich aber regelmäßig schaue sind die verschiedenen Ableger der Serie Goldrausch auf DMAX. Schon alleine wegen des Lerneffektes und weil dabei mal wieder offensichtlich ist wie sich die Persönlichkeit auf das Unternehmertum auswirkt. Was in den vergangenen Staffeln eine Daueraussage war: "Die Waschanlage muss laufen, jede Stunde Stillstand kostet xxx Dollar". Das Problem ist nur: Meiner Erfahrung nach kann man so nicht auf die Dauer arbeiten. Gerade wenn man sein Material belastet muss man es auch warten und wenn man die Wartung unterlässt oder abkürzt weil man jetzt die Zeit nicht investieren will - das rächt sich. Es gibt schließlich Murphys Gesetz und dann kann man sich darauf verlassen dass es genau dann richtig kaputtgeht wenn man es überhaupt nicht brauchen kann und meistens hat man dann einen viel größeren Schaden als wenn man frühzeitig gehandelt hätte. Außerdem sagt meine Lebenserfahrung: Warum soll ich mich über längere Zeit mit einem Missstand rumärgern wenn ich es auch gleich richtig machen kann und mir die Arbeit damit erleichtere? Das ist aber typisches NTJ-Denken.

Minenarbeit

Über lange Jahre waren die Hoffmans Protagonisten der Serie - die Zuschauer haben vielleicht sogar wegen der Schadenfreude eingeschaltet. Bis auf ein Jahr ist diese Schürfgemeinschaft immer weit unter ihren Zielen geblieben, teilweise gab es richtige Desaster wie das Jahr in Guyana wo am Ende nicht einmal 10 Unzen Gold herauskamen. Dave Turin war über lange Jahre Teil dieses Teams und ich dachte eigentlich dass er von der ganzen Truppe der Vernünftigste wäre und sich im Verlauf der Serie nur von den Hoffmans mit ihren hochfliegenden Ambitionen hat überrumpeln lassen. Schließlich hat seine Familie ja ein erfolgreiches Steinbruchunternehmen. Jetzt gibt es ein neues Spin-Off über Dave Turin wie dieser nach der Trennung von den Hoffmans selbst wieder als Minenchef auf eigene Rechnung anfangen will.

Tja, und schon nach zwei Folgen kann ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Immer wieder die gleichen Fehler. Zum einen hat er seinem Freund, dem Geologen vorgeworfen ihn und seine Anweisungen nicht mit genügend Respekt als Chef zu behandeln und ihn dann rausgeworfen. Da kann ich nur müde darüber kichern. Wenn mich meine Angestellten mit Respekt behandeln würden und tatsächlich das machen was ich sage ... schön wärs. Nur sehe ich meine Lage so wie sie ist: Werfe ich die Leute raus, dann finde ich so schnell niemand besseren und dann bekomme ich die Arbeit nicht gemacht. Deshalb braucht man mit Stolz erst gar nicht anzufangen. Man muss eben nehmen was man bekommen kann - besser man braucht nur einen Teil selbst zu machen und den Leuten hinterherzuarbeiten als das man alles selbst machen muss.

Tja, und mit dem Gold: Bei der Exploration ist Dave bei verschiedenen Minen vorbeigefahren, hat Proben genommen und wollte nur da schürfen wo die Proben auch vielversprechend sind. In besagter Mine wurde zwar der Hauptast des Flusses ausgebeutet, in einem Nebenarm gab es aber eine ganze Menge Gold. Er ist dann hingegangen, hat 80.000 Dollar eigenes Geld in Maschinen investiert und hat seine Waschanlage aufgebaut. Und erst danach ist er zu den Grundbesitzern zur Vertragsunterzeichnung gefahren und da hat sich dann oups herausgestellt, das die fündige Stelle außerhalb der roten Linie liegt an der er schürfen darf. Weil aber alles schon investiert ist muss nun innerhalb des Gebietes gesucht werden und da ist kaum was zu holen. Das Destaster ist also jetzt schon abzusehen. Und so was von unnötig. Im Grundsatz ist die Goldsuche ein Geschäft wie jedes andere auch und da sollte man einfach vorher sicherstellen das alle Faktoren zusammenpassen. Genauso wie sich Parker Schnabel einen eigenen Claim gekauft hat und sich keine Gedanken darüber gemacht hat wie er ans Wasser kommt. Und sich dann auch noch zu allem Übel genau den Claim gekauft hat der neben dem seines alten Verpächters liegt und nur über dessen Gebiet er ans Wasser kommt. Nur dass der nach der Kündigung alles andere als kooperativ war.

Jeder Mensch macht Fehler, das ist unvermeidbar. Aber irgendwie scheint das so zu sein, dass manche Menschen viel mehr Fehler - und vor allem teure Fehler - machen als andere. Ich weiß nicht wie das anderen Menschen geht, aber bei mir hat jede Entscheidung so eine Art Preisschild wo darauf steht was es kostet wenn es schief geht. Es gibt Dinge bei denen man experimentierfreudig sein kann weil nicht viel dabei passieren kann. Aber eben bei den Entscheidungen wo es richtig weh tun könnte da passt man eben auf und bisher hat das bei mir auch immer geklappt. Vielleicht auch deshalb weil ich gerade bei diesen Entscheidungen möglichst viele Meinungen einhole. Ich muss zwar am Ende immer noch selbst entscheiden, so kann man aber sicherstellen dass man nicht irgendetwas offensichtliches übersehen hat.

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