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Es ist sehr offensichtlich, dass zu den Zeiten wo die Temperatur des Planeten erhöht war auch die Kohlendioxid-Werte hoch waren. Prof. Lüdecke behauptet nun, dass im Detail die CO₂-Werte um 800 Jahre verzögert hinter den Temperaturwerten hinterlaufen ohne dafür aber die passende Grafik zu liefern. Aus dieser erkenne ich das jedenfalls nicht. Außerdem müsste in diesem Fall ja noch der Mechanismus erklärt werden durch den das Kohlendioxid bei steigender Temperatur freigesetzt wird (nein, nicht das Methan aus den Permafrostböden).

Man kann natürlich die These aufstellen, dass Kohlendioxid auf den Energiehaushalt des Planeten keinerlei Einfluss hat. Die Absorptionsspektren dieses Gases im Infrarotbereich sind aber schon vor 200 Jahren - lange vor dem IPCC - gemessen worden und der Mechanismus - das die von der Oberfläche reflektierte Infrarotstrahlung von diesem Gas absorbiert und zum Teil wieder auf die Oberfläche zurückgestrahlt wird - scheint mir genauso einleuchtend zu sein wie der Fall der Venus, die trotz einer hohen Albedo durch die ständig geschlossene Wolkendecke auf der Oberfläche Temperaturen von fast 500 Grad - und damit mehr als der sonnennähere Merkur - hat. Eben weil die Atmosphäre aus Kohlendioxid besteht.

Und vor allem: Man sollte immer in Betracht ziehen was die Konsequenzen im Falle eines Fehlers oder Irrtums sind. Selbst wenn man ein guter Autofahrer ist, schnallen wir uns an und bauen Airbags ein. Die wir ja nicht bräuchten wenn wir durch unser Fahrkönnen die Unfälle leicht vermeiden könnten. Wenn bei einem Fehler nichts schlimmes passieren kann dann kann man auf solche Vorsichtsmaßnahmen verzichten.

Im Falle von Kohlendioxid und Treibhauseffekt ist es so: Wenn diejenigen Recht haben dass es den Treibhauseffekt nicht gibt - dann spart man Resourcen wie Erdöl, Erdgas und Kohle für die kommenden Generationen auf und das wäre ja nicht negativ. Wenn es den CO₂-bedingten Treibhauseffekt aber gibt, wären die Folgen fatal angesichts der 1,7 Petawattstunden die alleine in Deutschland jedes Jahr aus Kohlenstoffverbindungen gewonnen werden. Außerdem hängt der Energieverbrauch einer Gesellschaft maßgeblich von ihrem Entwicklungsstand ab, es wird also nicht weniger werden. Also verlangt alleine die Vernunft, dass wir für den Fall vorsorgen dass diejenigen doch recht haben die hier Kohlendioxid als (mitverantwortlichen) Faktor bei der Erderwärmung sehen. Alles andere ist rücksichtslos angesichts der nicht zu vernachlässigenden Menge der Forscher die diesen Zusammenhang bejahen.

Ihr letzter Absatz ist tatsächlich interessant - da sie den Flüssigsalz-Brutreaktor erwähnen. Mein Leserbrief drehte sich ja gerade um die Tatsache, dass diese Technologie wahrscheinlich die Einzige ist, mit der man innerhalb eines vertretbaren Zeitfensters diese 1,7 Petawattstunden erzeugen könnte. In dem Punkt sind wir tatsächlich derselben Meinung. Und wenn man diesen Gedanken weiter verfolgt, dann verliert auch das Haupt-Gegenargument ihrer Partei gegen die Klimaschutzmaßnahmen das Gewicht: Das hier hunderte Millionen Euros unnötigerweise ausgegeben werden. Bei der MSBR-Technologie ist es sogar umgekehrt: Die Investition in die Erforschung würde sich um ein Vielfaches auszahlen wenn der Planet so schnell wie möglich den CO₂-Ausstoß auf Null reduzieren muss und man zigtausende dieser Reaktoren in die ganze Welt verkaufen kann. Wenn Deutschland es nicht macht, dann werden es die Chinesen tun. Die haben nämlich ihren Prototypen fast fertig.

Wenn ich ihrer Partei also eine Empfehlung aussprechen könnte: Lassen Sie die Finger von der Diskussion ob der Klimawandel nun menschengemacht ist oder nicht. Das bringt gar nichts, sie können da nur verlieren egal ob sie Recht haben oder nicht. Auf der anderen Seite dafür einzutreten mit dem MSBR eine Technologie schnellstmöglich zu erforschen die die Energiekosten deutlich senken und noch dazu das Kohlendioxidproblem lösen könnte - damit kann man nur gewinnen. Es ist also die Aufgabe einer politischen Vereinigung wie ihrer die Möglichkeiten auszuloten wie man für diese Entscheidung sowohl eine parlamentarische als auch eine Mehrheit in der Bevölkerung gewinnen kann.