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Alkohol - der globale Rausch

Ich hatte diese Sendung im Fernsehprogramm gesehen, dann aber verpasst weil ich an irgendetwas anderem gearbeitet habe. Aber wofür gibt es ja die Mediatheken? Nur wurde mir beim Betrachten dieser Reportage mal wieder klar, wie sehr ich mich von praktisch jedem anderen unterscheide: Ich kann zwar nicht sagen, dass ich überhaupt keine Drogen konsumiere, aber viele sind es nicht. Nutella und Schokolade vielleicht. Aber ansonsten: Kein Alkohol, kein Kaffee, kein Tee, kein Nikotin ... nada, niejente.

Ich habe ganz einfach nie den Sinn darin gesehen, wie zum Beispiel beim Alkohol die Kontrolle zu verlieren. Vielleicht kommt auch dazu, dass ich jeweils einen Schluck Kaffee oder Bier probiert habe und mir das Zeug fürchterlich schmeckt. Das einzige was ich trinken könnte ist sehr lieblicher Wein, davon habe ich mal zwei Schluck zum Weihnachts-Festessen getrunken. Was aber auch aus der Reportage hervorgeht und schon sehr bedenklich ist: Welche Werbebotschaften die Alkohol-Industrie unter die Leute bringt. Trinken, mit anderen zusammen fröhlich sein, dazuzugehören. Bei mir kommt diese Botschaft auch irgendwie nicht an.

Warum soll ich trinken, damit mich die anderen mögen? Klar, dazuzugehören ist etwas was auch bei meinen bewussten oder unterbewussten Wünschen auftaucht, aber ich wollte mir das nie mit einem Getränk erkaufen, sondern durch meine Leistung verdienen. Und berauschende Getränke sind der Leistung natürlich nicht zuträglich. Natürlich spielt Alkohol auch bei der Annäherung an das andere Geschlecht eine Rolle. Ein sehr großer Teil der Beziehungen haben wohl ihren Anfang durch die gesenkte Hemmschwelle. Aber auch hier gilt, dass meine persönliche Zielsetzung nicht in den Eigenschaften liegt die Alkohol erzeugt.

Seitdem ich denken kann, ist "ich drehe mein Ding" schon ein fundamentaler Eckpfeiler meiner Persönlichkeit. Entweder mag man mich so wie ich bin - ohne Suff - oder sie lassen es halt bleiben. Vielleicht ist das auch etwas drastisch wenn man eine Persönlichkeit hat die so von Selbstdisziplin durchzogen ist, aber so ist es eben. Ich erkenne natürlich auch die Effekte, die Drogen haben, dazu
Harvey Milkman von der MSU Denver:

"Die Leute suchen die für sie passende Droge zur Stressbewältigung. So kam ich auf die Idee, dass die Menschen nicht von einer Droge abhängig sind, sondern von der Veränderung der Hirnchemie die sie selbst verursachen. Das geht mit Drogen, funktioniert aber auch mit Glückspiel, Sex, Kriminalität oder in einer Sekte."

Ja, Stressbewältigung ist wichtig. Aber für mich funktioniert das genauso indem ich mich für eine halbe Stunde aufs Bett lege oder ein Buch lese. Die andere Alternative die für mich gut funktioniert ist körperliche Aktivität: Es ist zwar schwierig damit anzufangen wenn es einem gerade nach einem Nickerchen ist (was gerade im Zusammenhang mit Essen häufiger vorkommt, dass schüttet wohl auch Serotonin aus, je fettiger und salziger desto mehr), wenn man aber erstmal angefangen hat sich zu bewegen dann kann man das auch stundenlang machen. Das habe ich am Samstag erlebt: Zuerst hatte ich von 10 bis 15 Uhr eine sehr lange Kundenberatung, danach habe ich mir Nürnberger Würstchen mit Bratkartoffeln reingezogen und war danach für zwei Stunden unzurechnungsfähig. Weil ich es aber versprochen habe, habe ich mich danach aufgerafft um im Garten Baumschnitt zu machen und mit Schneiden und Häckseln hat das bis 23 Uhr gedauert. Ich wollte aber auch nicht einfach alles stehen und liegen lassen sondern auch so lange arbeiten bis alles weg und die Werkzeuge wieder aufgeräumt sind.

Tja, manche Leute gehen Samstagabend in die Stadt, haben Spaß mit anderen und trinken einen, ich stehe am Häcksler oder alternativ programmiere ich an diesem Blog weiter oder lese Fantasy. Jeder muss das tun was er für richtig hält, aber ich für meinen Teil bin viel zu produktiv (Extroverted Thinking und Extroverted Sensing sei dank) als dass ich einem Abend "in der Stadt" viel abgewinnen könnte. Und das ist auch der Grund warum Corona für mich schon länger vorbei ist, alles so wie vorher ...

Jetzt gibt es aber tatsächlich auch die Phasen wo man in einer leicht depressiven Stimmung ist. Dann überlegt man sich schon ob es einen Vorteil hätte wenn man diese Stimmung mit einer Droge seiner Wahl bekämpfen könnte. Aber seien wir mal ehrlich: In so einer Stimmung sollte man sich selbst nicht trauen, schon gar nicht mit einer solch gravierenden Entscheidung wie Drogen zu nehmen. Also lässt man das besser bleiben.

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Christine am :

Stephan, damit bist du nicht allein. Als Jugendliche habe ich mir die ganzen Weinfeste etc angeschaut. Ich könnte darin keinen Sinn erkennen, warum die nur rumsitzen, sich von heile Weltmusik berieseln lassen und saufen. Pardon, den Wein geniessen und das gute Essen. Um es dann anders wieder loszuwerden. Meiner Meinung nach verschwendetes Geld. Ich persönlich mache um Männer die trinken, egal wie viel, einen Bogen. Sie sind mir zu gefährlich, ich kann sie nicht berechnen, wie sie reagieren.
In der Kindheit hatte ich derart dramatische Erlebnisse im Zusammenhang mit Alkohol und Rauchen, das ich damit nichts zu tun haben will!
Davon abgesehen finde ich riecht vieles schon so, daß ich es maximal als Putzmittel verwenden würde - vom schmecken mal ganz abgesehen!!!
Ich habe die Leute, die einen zum trinken animieren wollen eher gehasst. Ein Nein muss auch von jedem akzeptiert werden!
Wir sollen ja auch ihr Feierabendbier und das Glas Rotwein tolerieren, und die Zigarette danach!!!
Als Mutter geht es mir da gemischt. Ich habe es nicht verboten, sondern habe gesagt ok, ich werde den Alkohol besorgen, und du darfst probieren. Mit den Zigaretten habe ich es genauso gehalten (die hatte ich nicht gekauft) mein Credo: sie sollen ehrlich damit sein. Nicht heimlich, nicht generell verboten, sondern kritisch und mündig entscheiden. Diese Einstellung war hart für mich. Jedoch kann ich sehen, daß die Kinder, die es betrifft durchaus verantwortungsvoll damit umgehen können.
Es ist jedoch eine Gradwanderung.
Beruflich habe ich damit viel zu tun. Gerade die Corona Zeit hat extreme Rückfälle gezeigt. So das ich in letzter Zeit extrem viele Pfand und Glasflaschen entsorgen musste.
Mir persönlich reicht wenn überhaupt, ein kleiner Schluck zum probieren, oder nur riechen.
Ich mag durchaus Tee, wenig Kaffe, ein Schluck Rotwein (Schokolade, Nutella bilden die Ausnahme????) etc. Aber es würde sich nicht lohnen, das für mich zu kaufen. Denn es dauert Wochen bis Monate, bis es verbraucht wäre. Dazu habe ich noch einige Verzehrvorschriften, die keinen Genuss zulassen. Weshalb dann also überhaupt?

LG Christine

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