Perceivers, Judgers und Ordnung
Es ist ein ganz interessanter Aspekt der Persönlichkeiten: was Ordnung für sie bedeutet. Auf der einen Seite gibt es den sicher zutreffenden Spruch eines INTP: Wenn wir etwas wohin legen, wird es nach zwei Tagen für uns unsichtbar und auf der anderen Seite gehören die Blitzblank-Häuser wo kein einziges Staubkorn an der falschen Stelle liegt ganz sicher Judging-Typen.
Das Problem ist nur, das das so nicht zu 100% stimmt, besonders für uns INTJs nicht. LiJo hat es treffenderweise gesagt: Bei INTJs ist Effizienz das oberste Ziel. Und genau davon hängt es auch ab ob wir ordentlich sind oder nicht. Wir verfolgen zwar Pläne wo alles perfekt sortiert und seinen Platz hat, wenn es aber ineffizient wird dann lassen wir den Aufwand aber schon mal bleiben. Ich habe einfach mal zwei Fotos meiner Umgebung gemacht die das sehr gut verdeutlichen:
Bei den Fräsern ist es furchtbar ätzend, wenn man dauernd nach dem Passenden suchen muss. Und weil es keine fertige Lösung gab die meinen Anforderungen entsprochen hat, habe ich mir selbst ein Brett angefertigt wo die jetzt alle drin stehen und wo ich mit einem Griff direkt den Richtigen in der Hand habe. Wenig Aufwand und viel Zeitersparnis weil man nicht suchen muss.
Auf der anderen Seite der Müllhaufen vor meinem Bett. Der behindert mich nicht und es wäre ein ziemlicher Aufwand, jedes Teil einzeln entsorgen zu müssen. Also warte ich bis es mir zu viel wird und mache einmal eine große Tüte voll, das ist viel effizienter.
Vor allem als Enneagramm-Einser (also Perfektionist) habe ich grundsätzlich erst einmal eine Vision wo alles seinen Platz hat. So zum Beispiel die Schwermetall-Werkzeugkiste wo ich auch schon eine Vorstellung habe wie man die ganzen Schraubenschlüssel etc. in passend zugeschnittenen Schaumstoffeinlagen einsortieren könnte. Ich habe sogar auch schon den Schaumstoff und schon eine Idee wie ich die Werkzeugkonturen per Trace-Programm in Fräsdaten umsetzen könnte. Nur werde ich das auf absehbare Zeit wohl einfach nicht realisieren weil es keinen wesentlichen Unterschied macht wenn die Sachen einfach so lose in der Kiste liegen.
Auf der anderen Seite leben NPs in einer Umgebung die von den Möglichkeiten geprägt ist - eine schöne Umschreibung für "es liegt sehr viel herum", gleichzeitig können diese Typen auch in bestimmten Dingen sehr ordentlich oder gar minimalistisch sein. Auf der anderen Seite müssen sie die Dinge für ihr Projekt im wahren Sinne des Wortes vor Augen haben weshalb eben alles irgendwie in Sichtweite ist. Ich habe hingegen eine ziemlich genaue Inventarliste im Kopf was sich alles in meinem Besitz befindet und arbeite damit ohne die Sachen tatsächlich anfassen zu müssen. Deshalb bin ich auch regelmäßig so angepisst wenn ich irgendwohin greife und der Gegenstand ist nicht mehr da wo er sein müsste. Entweder weil man mir Lebensmittel als angeblich abgelaufen entsorgt hat oder Werkzeug entliehen oder so ähnlich. Normalerweise kann man gut miteinander leben wenn es nach der goldenen Regel: "Du fasst meine Sachen nicht an und ich fasse deine nicht an" geht.
Während es wohl bei den Sensoren relativ eindeutig ist: SJ als die peniblen, ordentlichen und SP als die unordentlichen (man denke nur an den Zustand des Werkzeugs was ich meinen Monteuren gegeben habe) scheint es bei Intuitiven nicht ganz so eindeutig zu sein - beziehungsweise hängt stark vom Kontext ab. Zumindest INTJ sind selektiv ordentlich ...
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