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Das Leben eines Außenseiters

Einer der Momente die mein Leben am stärksten beeinflusst haben war leider erst am 18.07.2015 - der Tag an dem ich gelernt habe dass ich ein INTJ bin. Die Persönlichkeitspsychologie die auf der Arbeit von Carl Jung, Catherine Briggs, Isabel Meyers und anderen beruht mag zwar umstritten sein - man braucht sich nur den ersten Absatz des Wikipedia-Artikels anzusehen - was aber nichts an der simplen Tatsache ändert dass die Beobachtungen so sind wie sie sind und es einfach die meiner Meinung nach beste Theorie dafür ist. Und anders als bei "wissenschaftlich akzeptierten" Modellen in der Physik (wie das Lamda-CDM-Modell zur Entstehung des Universums) habe ich noch keine Beobachtungen gemacht die mit der Theorie nicht vereinbar gewesen wären, das ist ein unschlagbares Argument.

Die verbreitete Skepsis dürfte aber mit allem anderen damit zusammenhängen was sich aus dem Modell ergibt. Der einfachste Weg mit etwas umzugehen was einem nicht behagt ist eben es für Mumpitz zu erklären.

Jedenfalls habe ich an dem Tag die Beschreibung des INTJ-Typs gelesen nachdem dieser Typ als Ergebnis aus dem Test herausgekommen ist - und ich war baff. Praktisch alles was in der Beschreibung steht trifft auf mich zu. Aus Neugier habe ich natürlich auch die Beschreibungen der anderen Typen gelesen und anders als bei Horoskopen werden da völlig andere Menschen beschrieben.

Und ich befinde mich in guter Gesellschaft: bekannte INTJs sind Persönlichkeiten wie Christopher Nolan oder Arnold Schwarzenegger, leider auch Putin (auch wenn er im Moment nicht 'richtig' funktioniert und Blödsinn macht). Bekannter dürften die fiktionalen Charaktere sein, allen voran Gandalf. Und wenn man wissen will, wie fundamental diese Erkenntnis ist braucht man nur einen Blick in die 1.000 Kommentare zu werfen die unter der Typenbeschreibung stehen.

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Strategische Bomben-Propaganda

Das interessante an der Persönlichkeitstheorie ist das INTJ und INTP zwar auf dem Papier völlig entgegengesetzte Funktionen haben, in der Praxis aber gar nicht so weit voneinander entfernt sind weil sie die Funktionen wie Introverted bzw. Extroverted Intuition und Thinking fast in demselben Maße benutzen mit nur leichten Präferenzen für die eine bzw. andere Seite. Jedenfalls fällt mir das auf dass ich ziemlich INTP-ig bin wenn ich jetzt nicht gerade im Stress bin.

Und so bin ich mal wieder einer Brotkrumenspur gefolgt die am Ende eine Propagandalüge aufgedeckt hat die mit den aktuellen Ereignissen im Krieg in der Ukraine sich immer noch hartnäckig hält.

Der Ausgangspunkt war dieses höchst interessante Video über die Geschichte der analogen Computer:

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Trauermusik

Der zweite Spin-Off von dem Nachruf: meine Erfahrungen aus der Trauermesse.

Das erste was offensichtlich ist - die krasse Diskrepanz in der katholischen Kirche. Die Kirche war voll, richtig voll - bis zur letzten Bank und mit Stehplätzen hinten. Dazu eine Messe mit allem Drum und Dran, inklusive Klingelbeutel und Weihrauch. Aber nur eine einzige Meßdienerin, die damit etwas überfordert war, so musste sie die Schellen auslassen weil sie ja noch mit dem Klingelbeutel unterwegs war. Und natürlich auch kein Lektor. Zu meiner Zeit gab es für so was sechs Meßdiener, dann konnten vier die Klingelbeutel machen während die anderen zwei die Gabenbereitung gemacht haben. Wenn ich mich richtig erinnern kann sind im Kleiderschrank in der Sakristei die Meßdienergewänder von Größe 1 bis 5 und es sind genug von den großen da. Was spricht dagegen, Erwachsene als Meßdiener zu nehmen und bei einer Trauerfeier nicht nur dabei zu sein, sondern auch mitzumachen? Ex-Meßdiener müsste es doch genug geben. Für mich war das eine Ehrensache, dass ich bei den Beerdigungen meiner Großeltern jeweils selbst die Orgel gespielt habe.

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Gleichnis vom verlorenen Sohn

So langsam wird es kompliziert - ich habe jetzt eine ganze Handvoll Blogartikel in der Mache. Dieser gehört thematisch zwar zu dem Nachruf, würde den Artikel aber sprengen der sowieso schon ein Konglomerat ist und es verdient seinen eigenen Artikel.

Das Evangelium bei der Trauerfeier war das Gleichnis vom Verlorenen Sohn, Lukas 15, Vers 11 bis 32. Und als der Pastor zuende war dachte ich mir nur --- hä? Da fehlt doch was? Zuhause habe ich das sofort nachgeschlagen und wirklich, Kapitel 15 und damit das Gleichnis ist an der Stelle zu Ende.

Die Kurzversion dieses Gleichnisses ist ja: Gutsbesitzer hat zwei Söhne, den jüngeren packt die Wanderlust, lässt sich das Erbe auszahlen und bringt es durch. Dann packt ihn in tiefster Not die Reue und er kommt reuig zurück und wird vom Vater wie ein Prinz empfangen. Der ältere Sohn fragt:

Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.

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Epidemie der Unlust

Unter den vielen Entwicklungen der Gesellschaft ist eine die sowohl sehr schädlich als auch für mich völlig unverständlich ist: Niemand gibt sich mehr Mühe, sein Bestes zu geben. Oder auf neudeutsch: Niemand hat mehr Bock und ist interessiert an dem was er macht, eben besonders im Arbeitsleben. Wobei natürlich "niemand" etwas übertrieben ist, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Und für mich mit Enneagramm 5(w4w6)-1 ist das natürlich überhaupt nicht nachvollziehbar. Ich habe das entgegengesetzte Problem was mich im Prinzip sogar daran hindert Vollzeit-Küchenmonteur zu werden: Ich bin mit meiner eigenen Leistung praktisch nie zufrieden und das setzt mir psychisch zu. Wenn es nach mir ginge würde ich noch viel mehr wieder auseinanderbauen um es im zweiten Versuch besser hinzubekommen was natürlich kaufmännisch Blödsinn ist. Und deshalb ist es ganz gut dass ich zusammen mit meinem Vater auf Montage fahre, er ist da ein guter Orientierungspunkt und wenn er sagt das ist gut so, das fällt niemandem sonst auf - selbst wenn es für mich offensichtlich ist - dann lasse ich mich beeinflussen.

Ein schönes Beispiel für diese Einstellung ist dieser Song von Nightwish - Sleeping Sun, die 2005 überarbeitete Version einer 1999 erschienen Single:

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Verbesserungen - Teil zwei

Vielleicht kann man es am einfachsten mit dem Spruch ausdrücken: "Ich will, dass die Welt von morgen besser ist als die von heute". Wenn ich etwas sehe und eine Idee habe wie es besser geht, dann mache ich das auch. Und in den seltenen Fällen wo ich dafür keine Zeit hatte und es zurückgestellt habe habe ich mich nachher geärgert dass ich mich so lange mit der vorherigen, nichtoptimalen Lösung herumgeplagt habe anstelle es direkt zu verbessern.

E-mail ist toll, man hat ein durchsuchbares Archiv was bis ins Jahr 2000 zurückreicht. Und ich habe mal etwas gesucht nach den Fällen wo ich meine Verbesserungsvorschläge loswerden wollte und was danach passiert ist. Es ist aber ganz klar: für die meisten Menschen gilt anstelle meiner Version in etwa "wenn die Welt heute funktioniert muss man nichts ändern", besser oder nicht spielt keine Rolle.

Schon 2016 hat LG den Prototypen eines flexiblen Fernsehers vorgestellt - so dünn und aufrollbar wie eine starke Plastikfolie - und noch dazu unschlagbar günstig. Nur auf den Markt kam das Teil dann lange nicht (jetzt, sechs Jahre später gibt es faltbare Smartphones). Es ist gut vorstellbar, dass LG sich einfach den existierenden Riesenmarkt für Flachbildfernseher nicht selbst kaputt machen wollte und die "neue" Technologie einfach in den Giftschrank gesteckt hat um die "alte" weiter verkaufen zu können. Funktioniert ja und verkauft sich gut. Also genau was die beiden Sprüche aussagen.

Weil ich seit vielen Jahren immer wieder mal versucht habe die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen ist mein Archiv voll damit. Und praktisch jedes Mal bin ich an Menschen geraten für die Verbesserung nur lästiger Aufwand ist.

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Verhandeln - echt jetzt?

Die Diskussion in Deutschland über den Ukraine-Krieg geht ja hoch her. Scholz sträubt sich immer noch in der Panzerfrage Farbe zu bekennen, in Ostdeutschland sind 59 Prozent gegen die Lieferung von Panzern, Rommy Arndt vom MDR hat in einem brisanten Kommentar behauptet, dass man Deutschland damit "in einen Krieg hineintreiben" würde und Putin würde "in der Ukraine ein Exempel statuieren", der NATO "die Grenzen aufzeigen, damit sie nicht noch näher an Rußland heranrückt" und Deutschland solle dem nicht entgegentreten weil es "in Rußland so viel Leid und Zerstörung angerichtet" hätte.

Und angeblich 77% der Deutschen wollen, dass man Verhandlungen mit Putin in die Wege leitet.

Geht es noch??? Ich antworte damit nur mit einer Grafik:

Europa 1943
Europa 1943
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Wer sitzt hier im Brunnen?

Man macht sich ja schon Gedanken über die Sachen die man so gesagt bekommt. Auch wenn es nur der zahme Haustroll ist, der behauptet "Du sitzt in Deinem Brunnen und weist jede Hand ab die man zu Dir ausstreckt". Nur verliert dieser Vorwurf sehr viel an Gültigkeit wenn man immer wieder erleben muss dass das genaue Gegenteil wahr ist - und diesmal habe ich es schwarz auf weiß und kann es hier zitieren.

Ich habe ja schon erwähnt dass ich mit dem Schlagzeugspielen angefangen habe. Nachdem es wirklich Spaß macht und auch schnelle Fortschritte zu verzeichnen waren habe ich das elektronische Schlagzeug gegen ein etwas besseres getauscht was etwas mehr Realismus möglich macht, vor allem die HiHat war bei dem Einfachen sehr rudimentär (auf/zu und nichts dazwischen).

Nachdem ich das neue Schlagzeug dann vor Weihnachten bekommen und aufgebaut habe sind mir direkt ein paar Sachen aufgefallen die ich verbessern musste. Zum Beispiel sieht die Klemmung des Pedals so aus:

Befestigung des Pedals
Befestigung des Pedals
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Stolen Election - Trumps Politik der Lügen

"Menschen sind bereit, alle moralischen Grundsätze über den Haufen zu werfen. Entweder weil Sie davon profitieren, oder weil man Ihnen Angst gemacht hat."

Terry Goodkind hat in seiner Buchreihe Sword of Truth eine Reihe von "Wizard Rules" aufgestellt, die nicht nur in der Fantasy, sondern auch im realen Leben Gültigkeit haben. Vor allem die erste:

"Menschen glauben jede Lüge, entweder weil sie hoffen dass sie wahr ist oder weil sie befürchten dass sie wahr ist"

hat eine weitrechende Geltungskraft. Nachdem ich aber die Dokumentation "Stolen Election - Trumps Politik der Lügen" auf ZDFinfo gesehen habe, musste ich meine eigene Regel erfinden. Anders kann man es nicht fassen was in Amerika passiert ist und damit wird mir auch endlich klar wie Hitler so schnell das Land unter Kontrolle bekam.

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Regen, Hochwasser und warum man Landrat Pföhler nicht verurteilen wird

Wissenschaft fängt im Kleinen an, man braucht kleine komplizierten Meßgeräte dafür. Nur den Willen, Zahlen zu verwenden um die Welt zu verstehen.

Nachdem es ja seit Wochen nur Regenwetter wird kommen natürlich Befürchtungen auf, die Katastrophe vom 14. Juli 2021 könnte sich wiederholen. Aber was ist da eigentlich passiert - wissenschaftlich, in Zahlen?

Der Bach der durch unsere Stadt fließt - die Enz - läuft normalerweise in einem kanalisierten Bachbett.

Die Engstelle im kanalisierten Bachbett
Die Engstelle im kanalisierten Bachbett bei normalem Durchfluss

Dasselbe, was ich im Sommer vom Müll befreit habe. Nach der Dürre lag es praktisch trocken. Nach den Regenfällen der letzten Wochen steht es wieder relativ hoch und es stellt sich die Frage, wieviel Regen noch fallen darf bevor es wieder eine Überschwemmung gibt.

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Starker Tobak

... und warum vielleicht Propaganda das einzig moralisch richtige sein könnte

Man muss schon in der passenden Stimmung sein, damit Introverted Intuition die wirklich bahnbrechenden Erkenntnisse auswirft. In diesem Fall zu den grundlegendsten moralischen Prinzipien.

Soweit ich das beurteilen kann, werden Kriege im wesentlichen aus zwei Gründen geführt:

  1. Man will dem anderen etwas wegnehmen
  2. Man will den anderen seinen Willen aufzwingen

Oft werden beide Faktoren etwas vermischt, aber es gab genug Raubkriege, auch der Krieg Putins in der Ukraine ist im wesentlichen einer. Auf der anderen Seite werden Religionskriege häufig deshalb geführt um dem anderen seine Lebensvorstellung aufzuzwingen. Alternativ war der amerikanische Bürgerkrieg so ein Fall, die Nordstaaten hätten die Südstaaten ja auch einfach ziehen lassen können, dann hätten sie sich eben einen unabhängigen Sklavenhalterstaat gegründet. Aber nein, hier musste der Norden seinen Willen von der Einheit der Nation durchsetzen (und erst in zweiter Linie die Abschaffung der Sklaverei).

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Genie oder Wahnsinn

Ich hatte ja erwähnt dass ich mir ein (elektronisches) Schlagzeug zugelegt habe. Und ich bin immer noch fleißig am üben. Da kann man auch gut an der Heizung sparen, ich weiß jetzt auch warum die Schlagzeuger in den Livevideos so herumtropfen: Das ist anstrengend. Und nebenbei bin ich auch wirklich froh darüber mir die elektronische Variante gekauft zu haben, damit hält sich die Belästigung der Mitmenschen in Grenzen. Schlagzeug ohne irgendwas dabei hört sich nämlich ziemlich übel an und das noch in einer Nachbarschaftsfriedensgefährdenden Lautstärke (die Englischsprecher sind neidisch darauf dass man im Deutschen so leicht neue Worte durch kombinieren erzeugen kann).

Mit geht es aber im Detail hier drum:

Audioeditor-Analyse von Highway to Hell
Audioeditor-Analyse von Highway to Hell
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Unheilige Allianz

In den USA stehen ja jetzt die Midterm-Wahlen ins Haus. Ich habe eine Einschätzung gesehen und demnach sind die meisten Rennen bereits gelaufen. Und von so viel Kopfschütteln bekomme ich noch eine Gehirnerschütterung.

Wenn man sich anschaut was die Republikanische Partei in den letzten Jahren so abgezogen hat müssten ihr doch die Wähler in Scharen davonlaufen. Durch das Mehrheitswahlsystem müssten doch schon ein paar Prozentpunkte Wählerabwanderung ausreichen damit die Sitze alle an die Demokraten fallen. Aber nein, es wird sich wohl nur marginal etwas an der Machtverteilung ändern.

Unfassbar.

Nur so ein paar Sachen die mir zuallerst einfallen: Präsident Trump hat laut Washington Post 30.573 mal gelogen. Nachweislich. In nur vier Jahren Amtszeit. Das macht knapp 21 Lügen pro Tag. Das muss man erst mal schaffen. Oder nehmen wir den Supreme Court: Judge Alito hat bei seiner Anhörung unter Eid bestätigt, dass er den Fall Roe v. Wade als gefestigten, mehrfach bestätigten Präzedenzfall ansieht. In seiner Urteilsbegründung mit der er diesen Präzedenzfall umgestoßen hat steht: "it was egregiously wrong from the start" - also von Anfang ungeheuer falsch, was unmöglich mit seiner Aussage unter Eid vereinbar ist. Das gleiche gilt für die Judges Kavanaugh, Coney Barret und Gorsuch, die alle bei ihrer Anhörung nach diesem Präzedenzfall gefragt wurden. Und Judge Clarence Thomas ist sogar so dreist jetzt bei einer Eilentscheidung betreffend die Vorladung eines Senators betreffend der versuchten Wahlmanipulation in Georgia seine Befangenheit zu ignorieren. Das Gesetz sagt wenn der Richter oder sein Lebensgefährte ein berechtigtes Interesse am Ausgang des Verfahrens hat muss der betroffene Richter sich für befangen erklären - und Ginny Thomas ist als MAGA-Aktivistin sehr, sehr tief in den Fall verstrickt.

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Range - Generalisten in einer spezialisierten Welt

Ich lese ja in letzter Zeit nicht mehr so viel Non-Fiktion. Nachdem ich aber auf Youtube einen Beitrag des Autors gesehen habe, musste ich mir das Buch kaufen:

David Epstein: "Range - How Generalists Triumph in a Specialized World"

David Epstein: Range - How Generalists Triumph in a Specialized World

Kurzfassung: Es hat sich gelohnt.

Der Autor ist Wissenschaftsjournalist und hat - anders als ich das hier mache - neben Einzelschicksalen auch tatsächliche wissenschaftliche Forschungsergebnisse herangezogen. Es geht um das Thema was ich unter "Tausendsassa" schon einmal angeschnitten habe. Nur wirkt das Prinzip dahinter noch viel weiter und tiefer als ich ursprünglich gedacht habe. Hier also verschiedene Aspekte die Epstein anspricht und die ich mit eigenen Erfahrungen ergänzen kann. Um jetzt das Material aus dem Buch von meinen Ergänzungen zu trennen, habe ich das wieder entsprechend formatiert:

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Entfremdung der Arbeit

Es gibt einen Nebeneffekt, den die zunehmende Konzentration auf immer größere Arbeitgeber hat: eine zunehmende Entfremdung der Arbeitnehmer von ihrer Arbeit. Zumindest hier in Deutschland, in Japan mag das etwas anders sein. Mit anderen Worten - die Menschen gehen nur noch "schaffen" und die Verbindung zu ihrer Arbeit und ihrem Arbeitgeber wird immer schwächer. Dazu gehört eben auch der mittlerweile selten gewordene "Werkstolz" - auf das Produkt der eigenen Arbeit stolz zu sein auch wenn es einem nicht persönlich "gehört".

Da ich ja sehr für anschauliche Beispiele bin, hier eines sprichwörtlich vom ALDI nebenan: Weil der ALDI mittlerweile eine der wenigen Quellen für Frühstücksbrötchen ist und in annehmbarer Entfernung liegt fahre ich gerne mit dem Fahrrad da hin, gibt auch frische Luft. Die Filiale hat sogar einen Fahrradständer. Allerdings hat da vor einiger Zeit wohl jemand einen Unfall gehabt, jedenfalls liegen dort eine Reihe von Glassplittern herum - und zwar eben genau um den Bereich des Fahrradständers. Und weil das direkt vor dem Fenster und überdacht ist ist das wohl zweifelsfrei auch ALDI-Gelände.

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